Ich zeige Ihnen, wie Sie Ihr Bindegewebe mit den richtigen Hausmitteln und einer verbesserten Lebensweise nachhaltig stärken.
Cellulite, Orangenhaut, Dellen oder Beulen – viele von uns haben damit zu kämpfen, vor allem an den Oberarmen und Oberschenkeln sowie Besenreiser oder Krampfadern. Grund dafür ist ein schwaches Bindegewebe. Die schlechte Nachricht gleich vorneweg: Die Disposition, also die Empfänglichkeit für eine Bindegewebsschwäche und alles, was sie mit sich bringen kann, ist zu einem wesentlichen Teil erblich bedingt. Die gute Nachricht: Wir alle können unser Bindegewebe in den Beinen, am Po, in den Oberarmen, im Gesicht, am Bauch und sogar unter den Augen stärken − ganz gleich in welchem Alter oder in welchen Lebensumständen wir sind.

Alle Antworten rund ums Thema „Bindegewebe stärken“
- Wie entsteht ein schwaches Bindegewebe?
- Woher weiß ich, ob ich ein schwaches Bindegewebe habe?
- Wie kann ich ein schwaches Bindegewebe stärken?
- Welche Hausmittel gibt es gegen ein schwaches Bindegewebe?
Wie entsteht ein schwaches Bindegewebe?
Zur Beantwortung der Frage, wie ein schwaches Bindegewebe gestärkt werden kann, sollten wir uns zuerst das Problem vor Augen führen: Das Bindegewebe hat allein schon von der Masse her eine enorme Bedeutung für den menschlichen Körper. Bei einem normalgewichtigen Menschen macht es bis zu 18 Prozent des Körpergewichts aus. Wie schon erwähnt ist die Beschaffenheit des Bindegewebes, das heißt auch die Stärke oder Schwäche, erblich bedingt. Eine Störung des Bindegewebes beziehungsweise der darin enthaltenen Kollagen-Fasern spielt sich im Unterhaut-Fettgewebe ab. Die häufig beworbenen, angeblich hilfreichen, Hautcremes erreichen diese Schichten erst gar nicht. Sie helfen Ihnen also nicht dabei, Ihr Bindegewebe nachhaltig zu stärken.
Zusätzlich zu den geerbten Faktoren können auch der Hormonhaushalt in der Pubertät, während oder nach der Schwangerschaft, während der Menstruation oder auch in den Wechseljahren eine Schwächung des Bindegewebes hervorrufen.
Medikamente, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können sich ebenfalls negativ auswirken: Kortison zum Beispiel ist ein echter „Kollagen-Feind“, greift also die Strukturen des Bindegewebes massiv an.

Woher weiß ich, ob ich ein schwaches Bindegewebe habe?
Es sei nochmal gesagt: Ob und in welchem Maße Sie zu Bindegewebsschwäche neigen, ist zu einem guten Teil erblich bedingt. Ganz allgemein gesprochen können im Laufe des Lebens verschiedene Symptome und Ausprägungen auftreten: Besenreiser, Krampfadern und Dehnungsstreifen können ein Anzeichen für schwaches Bindegewebe sein, auch die Neigung zu blauen Flecken und die Ausprägung von Cellulite-Beulen, vor allem an den Oberschenkeln.
Mit dem Kneiftest stellen Sie Cellulite fest: Entstehen sichtbare Dellen in der Haut? Beobachten Sie sich im Spiegel. Sind die Dellen im Stehen beziehungsweise im Sitzen, Hocken oder Knien sichtbar? Bitte beachten Sie: Cellulite mit den bekannten Ausformungen ist die Folge, nicht die Vorbotin, von Bindegewebsschwäche. Die typischen Cellulite-Dellen und Orangenhaut bilden sich meist erst im vorangeschrittenen Stadium einer Bindegewebsschwäche.
Wie kann ich ein schwaches Bindegewebe stärken?
Trotz aller ungünstigen Voraussetzungen können Sie Ihr Bindegewebe in jedem Alter stärken − und sollten es auch tun! Das funktioniert (auch) von innen und dafür gibt es ein paar einfache Grundregeln.
Reduzieren Sie Ihr Gewicht mit einer ausgewogenen Ernährung
Reduzieren Sie dauerhaft auf natürliche Art und Weise Ihr Gewicht! Vorsicht: Bei kosmetischen Eingriffen wie die Liposuktion (Fettabsaugung) können Hautdellen und Orangenhaut bleiben oder sogar wieder entstehen. Eine ausgewogene und über den Tag verteilte Ernährung ist hierbei das A und O. Sie sollte proteinreich, zucker- und fettarm sein, viel Obst und viel Gemüse sowie Haferflocken, Lachs, weißes Fleisch sowie in Maßen auch Eier und Nüsse enthalten. Ich empfehle Ihnen zusätzlich über längere Zeiträume im Jahr auf tierische Fette zu verzichten und sie durch pflanzliche Fette und Öle zu ersetzen.
Auch ganz wichtig, wenn es um eine gesunde Lebensweise geht: Bleiben oder werden Sie Nichtraucher! − Teer und Nikotin sind pures Gift für das empfindliche Bindegewebe.
Nehmen Sie über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zu sich
Trinken Sie viel Wasser – oder alternativ leichte Saftschorlen mit viel Wasser oder ungesüßten Tee. Je nach körperlicher Aktivität, Gewicht und äußeren Einflüssen sind 2 bis 3 Liter empfehlenswert beziehungsweise als genereller Richtwert 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Heißt also: Wenn Sie 70 Kilogramm wiegen, sollten Sie 2,1 Liter Wasser am Tag trinken. Dabei sind zuckerhaltige Getränke wie Cola oder Limonade tabu.
Vermeiden Sie ausgiebige Sonnenbäder
Ausgiebige Sonnenbäder und vor allem Sonnenbrand schaden der Haut extrem, wirken sich aber vor allem auf das sensible Bindegewebe im Gesicht und um die Augen aus. Falls Sie nicht ohne Ihr Sonnenbad können, halten Sie es möglichst kurz, vermeiden Sie dabei die Mittagsstunden und tragen Sie vorher Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auf. Tragen Sie in der Sonne zudem immer eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung.
Bewegen Sie sich häufig und regelmäßig
Meine Empfehlung: mindestens 20 bis 30 Minuten täglich ohne Unterbrechung. Spazieren gehen, (Nordic) Walking, Rad fahren beziehungsweise Fahrrad-Ergometer, Joggen oder Schwimmen sind ideale Sportarten. Testen Sie, was Ihnen am ehesten liegt, was sich am besten in Ihren Tagesablauf integrieren lässt und − nicht zuletzt − was Ihnen am meisten Spaß macht.
Ausreichend Vitamine zu sich nehmen
Achten Sie generell auf eine regelmäßige, ausreichende und über den Tag gut verteilte Vitamin C-Aufnahme. Das ist in folgenden Obst- und Gemüsesorten reichlich vorhanden: Orange, Grapefruit, Stachelbeere, Acerola-Beere, Kiwi, Paprika, Kohl, Brokkoli und Spargel.
Auch Vitamin E, vor allem in Nüssen, pflanzlichen Ölen und Vollkornprodukten, unterstützt das Bindegewebe.
Vor allem Beeren sind unter den Vorgenannten echte Alleskönner und enthalten neben vielen Vitaminen auch Folsäure und Spurenelemente, die die Durchblutung des Bindegewebes anregen. Vitamin C, E, Folsäure, Spurenelemente (und pflanzliche Proteine) sind ungemein wichtig für die Neubildung der Kollagenfasern als Hauptbestandteil des Bindegewebes.
Welche Hausmittel helfen gegen ein schwaches Bindegewebe?
Die effektivsten „Hausmittel“ sind eigentlich gar keine: Sie „heißen“ viel Wasser trinken, ausgewogen essen und immer in Bewegung bleiben.
Daneben werden folgenden, „echten“ Hausmitteln eine positive Wirkung auf ein schwaches Bindegewebe und die typischen Cellulite-Dellen zugeschrieben:
- Einreiben mit Algen-Extrakt − die Alge entwässert, entstaut und liefert wertvolle Mineralstoffe.
- Einreiben mit Meersalz − am besten das (grobkörnige) Meersalz mit Ihrer Bodylotion mischen. So entsteht ein pflegendes, feuchtigkeitsspendendes Salz-Peeling.
- Echtes, selbstgemachtes Peeling aus Kaffeesatz und Olivenöl zum Auftragen auf die Haut.
- Rohe Kartoffelscheiben circa 30 Minuten lang auf die Haut legen, danach kalt abduschen.
- Warm-kalte Wechseldusche, um die Durchblutung und Elastizität der Haut zu fördern.
Darüber hinaus gibt es speziell abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von Heilpflanzen, die schon seit mehreren Jahrhunderten Verwendung finden und helfen sollen, das Bindegewebe und den ganzen Körper von innen heraus zu stärken. Diese anerkannten Nahrungsergänzungsmittel nutzen auch häufig die Kraft der Beeren als Magnesium-, Calcium- und vor allem Vitaminquelle. Hier sind zum Beispiel die Gojibeere (im Deutschen auch als Gemeiner Bocksdorn bekannt) und die Johannisbeere zu nennen.
Kann sich mein Bindegewebe (auch) regenerieren?
Aus physiotherapeutischer Sicht beziehungsweise sporttherapeutischer Sicht sind – neben regelmäßiger Bewegung – Massagen, Dehnungsübungen oder Faszientraining die Mittel der Wahl, um Ihr Bindegewebe zu regenerieren und wieder zu kräftigen, solange Sie keine Schmerzen dabei haben.
Druckentlastung für das Bindegewebe, sprich Gewichtsverlust, kann sich ebenfalls nur vorteilhaft auswirken, solange danach nicht der berüchtigte Jo-Jo-Effekt entsteht. Lassen Sie Ihr Diätvorhaben aber bitte nicht in einem Magerwahn enden! − Auch schlanke Menschen können nämlich genau wie korpulentere ein schwaches Bindegewebe und damit auch Cellulite und Orangenhaut haben. Bedenken Sie immer: Körpergewicht und Körperfettanteil sind wichtige Faktoren, aber eben nicht die einzigen für ein schwaches Bindegewebe.
Wohlfühlen steht immer an erster Stelle
Zu guter Letzt möchte ich Ihnen aber vor allem den einen Rat geben: Was auch immer Sie unternehmen möchten, um fit zu bleiben und aktiv Ihr Bindegewebe zu stärken, achten Sie darauf, dass Sie sich wohl dabei fühlen! Solange Ihr Körper und Ihr gesamtes Wohlbefinden von den hier beschriebenen Maßnahmen profitieren, ist das, was Sie tun, genau das Richtige.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Tipps weiterhelfen konnte. In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund, bleiben Sie in Bewegung − und fühlen Sie sich wohl dabei!
Sie möchten noch mehr Tipps und Tricks? Mit meinen Top-Anti-Aging-Lebensmitteln zeige ich Ihnen, wie Sie mit der richtigen Ernährung wunderschön altern. Im Beitrag zum Thema „Schönheit und Gesundheit“ gebe ich Ihnen weitere wertvolle Tipps für mehr Wohlbefinden.
Ihre Regina Schmidt